Dienstag, 4. März 2025
Das Smart Meter Einmaleins

Die Welt der intelligenten Stromzähler hält viele Wortneuschöpfungen und Abkürzungen bereit. Wir erklären, warum digitale Stromzähler nicht mit intelligenten Stromzählern gleichzusetzen sind und was es in der Unterscheidung zu beachten gilt.
Vorab, während der Begriff Smart Meter teilweise für intelligente Messeinrichtungen im Bereich Wasser und Heizen verwendet wird, konzentriert sich dieser Beitrag auf Stromzähler. Dort gilt, bis 2032 sollen alle bisherigen analogen Stromzähler in jedem Haushalt gegen digitale Stromzähler ausgetauscht werden. Diese digitalen Stromzähler werden im Fachjargon als moderne Messeinrichtungen (mME) bezeichnet. Das Wichtigeste dabei, eine moderne Messeinrichtung hat keine Kommunikationseinheit. In der Praxis bedeuted das, selbst mit einem neuen digitalen Zähler muss jährlich eine Ablesung durch Sie oder den Messtellenbetreiber vorgenommen werden.
Warum also überhaupt ein digitaler Stromzähler? Die Bundesnetzagentur gibt an, dass Daten über den Stromverbrauch der letzten zwei Jahre gespeichert werden und für den Verbraucher zur Verfügung stehen um Einsparpotentiale zu erkennen. Ohne Kommunikationseinheit muss der Nutzer dabei bestimmte Tastenkombinationen, abhängig vom installierten Modell drücken, was unserer Meinung nach wenig Verbraucherfreundlich ist. Ein klarer Vorteil liegt dagegen unserer Einschätzung nach eher auf Betreiberseite, da eine höhere Manipulationssicherheit vorliegt, rückwärtslaufende Stromzähler wird es mit den digitalen Versionen nicht mehr geben.
Fazit ist, ein rein digitaler Stromzähler reicht nicht um das System wirklich als intelligent bezeichnen zu können. Benötigt wird neben der modernen Messeinrichtung das sogennante Smart Meter Gateway (SMGW). Der digitale Stromzähler schickt die Verbrauchsdaten an das Smart Meter Gateway, welches die Daten für den Messtellenbetreiber, den Stromlieferanten und für Sie selbst zur Verfügung stellt.
Beide Komponenten, also moderne Messeinrichtung und Smart Meter Gateway ergeben zusammen das, was als Smart Meter Bezeichnet wird. In Deutschland wurde für die genaue Unterscheidung der Begriff intelligentes Messsystem (iMSys) eingeführt. Das intelligente Messsystem wird in Deutschland verpflichtend, wenn der Jahresstromverbrauch 6.000 kWh überschreitet.

Dadruch dass eine Minderheit der Haushalte die Grenze von 6.000 kWh überschreitet, ist eine großflächige Verbreitung von Smart Metern nicht in Sicht. Warum Deutschland in Europa damit eine Sonderrolle einnimmt, können Sie hier lesen. Falls Sie unter den 6.000 kWh liegen und dennoch Ihren Teil zur Digitalisierung unseres Stromnetzes beitragen wollen, gibt es die Möglichkeit, freiwillig ein intelligentes Messsystem einbauen zu lassen. Dieses Thema und welche Rechte Sie als Verbraucher beim Einbau neuer Stromzähler haben, behandeln wir in einem kommenden Beitrag. Abonnieren sie doch gerne unseren Newsletter um diesen und weitere spannende Beiträge rund um die digitale Energiewende nicht mehr zu verpassen.